aus: Hamburger Morgenpost 20.11.

MOPO-Kommentar: Das ist nicht gerecht

MOPO-Redakteurin Stephanie Lamprecht

Man muss Fabio V. nicht zu einem politischen Gefangenen hochstilisieren, um allmählich ein ungutes Gefühl zu bekommen. Der Junge  hat keine Flasche geworfen, der war längst in Gewahrsam, als in der Schanze die Gewalt explodierte. Trotzdem scheint es, muss Fabio  dafür büßen, dass er sich nicht taktisch in den Staub wirft.

Seine Erklärung im Prozess jedenfalls zeugt von Idealismus. Seit 19 Wochen sitzt dieser kleine Fisch (keine Vorstrafen!) hinter Gittern. Nicht weil er Autos angesteckt oder Gehwegplatten von Dächern geworfen hat. Sondern weil er nicht weglief, als die Polizei kam. Das ist nicht gerecht.

Quelle: https://www.mopo.de/28875138